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Erschienen am 30.06.2016 um 14:23 Uhr
Herxheim, im Juni 2016 - Wenn Platzhirsche Probleme haben, sind Patienten die Leidtragenden. Der kürzliche Lieferengpass eines großen AOK-Rabattpartners hat für massive Probleme in den Apotheken gesorgt. Krankenkassen müssen gesetzlich verpflichtet werden, mindestens drei Vertragspartner aufzunehmen, aus denen Apotheken wählen können, fordert die Freie Apothekerschaft. Nur so ist eine Versorgung der Patienten gesichert.
Aktuell geht es um den Metoprolol-Markt. Die Lieferprobleme bei Hexal haben ihn zusammenbrechen lassen. „Metohexal 200 retard ist seit circa drei Monaten defekt, das Produkt der Schwesterfirma 1A Pharma sogar noch etwas länger. In der Folge waren auch die Bestände der anderen Hersteller schnell ausverkauft. Seit in der vergangenen Woche auch Aliud nach einer Verdopplung der Absatzmengen eingeknickt ist, ist die Variante mit 200 mg Wirkstoff flächendeckend defekt“, schreibt Apotheke Adhoc.
(Quelle: http://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/nachricht-detail/blutdrucksenker-metoprolol-wiederlieferengpaesse-hexal-aok-rabattvertrag-generika/)
Das aktuelle Beispiel ist nur ein exemplarisches. „Weil sich Kosten nicht decken, stellt ein Hersteller die Produktion ein, Lieferengpässe entstehen, Patienten erhalten Ihre Arzneimittel nicht rechtzeitig oder gar nicht. Und die Gängelung durch die Rabattverträge führt langfristig zur Monopolstellung von einzelnen Herstellern und damit zur Kostensteigerung. Das kann und darf nicht sein“, ist Dr. Helma Gröschel, 1. Vorsitzende der Freien Apothekerschaft, verärgert. Der Bundesverband fordert von der Politik ein Eingreifen, damit die Versorgung der Patienten nicht ständig gefährdet wird. „Krankenkassen müssen verpflichtet werden, mindestens drei Vertragspartner aufzunehmen, aus denen die Apotheken auswählen können“, so Gröschel. Wenn Verträge dazu führen, dass Versicherte nicht ordentlich versorgt werden können, dann hat die Selbstverwaltung versagt und die Politik muss umgehend handeln.
„Zudem werden durch die Ausschreibungen die Hersteller gezwungen, einen möglichst geringen Ertrag zu erwirtschaften. Wenn die Pharmafirmen im Ausland den fünffachen Gewinn erzielen, ist klar, wohin die Reise geht. Deutschland wird für die Arzneimittelhersteller immer uninteressanter“, so Gröschel.
Dr, med. Helma Gr�¶schel
Obere Hauptstrasse 1
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