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Erschienen am 24.09.2015 um 15:41 Uhr

Freie Apothekerschaft fordert Verdoppelung des Honorars für BTM-Rezepte

Herxheim, im September 2015 - Für die Bearbeitung eines Betäubungsmittel(BTM)-Rezeptes mit sehr zeitintensiver Dokumentation erhalten die Apotheken von den Krankenkassen 26 Cent mehr als für ein „normales“ Kassenrezept. Hierfür ist das Honorar auf 6,86 Euro pro Arzneimittel festgelegt. Sukzessive werden jedoch die Regelungen, wie mit Betäubungsmittel-Rezepten umgegangen werden muss, verschärft, die Arbeitszeit pro Rezept steigt deutlich, aber die Honorierung bleibt gleich. Die Freie Apothekerschaft kritisiert dies massiv und fordert eine Verdoppelung des Honorars für BTM-Rezepte.

22,25 Minuten benötigen ApothekerInnen im Schnitt, um ein BTM-Rezept zu bearbeiten – inklusive Beschaffung, Lagerung, Abgabe und Dokumentation. Für ein übliches Kassenrezept sind es im Schnitt etwas mehr als fünf Minuten. 8,31 Euro beträgt der Mehraufwand, den die Apotheke durch die Abgabe eines BTM-Fertigarzneimittels hat, so eine Studie der Apothekerkammer Nordrhein (siehe:
http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/wirtschaft/news/2014/03/29/studie-der-ak-nordrhein-btm-mehraufwand-betraegt-831-euro/12451.html). Für diesen Aufwand erhalten die Apotheken zur Zeit nur 26 Cent als sogenannte BTM-Gebühr. Hinzukommt, dass viele Großhandlungen allein für den BTM-Beleg mehr als ein Euro berechnen. Bei einigen hundert Betäubungsmitteln, die im Jahr herausgegeben werden, ist das für eine Apotheke ein sehr teures Minusgeschäft. Diese im Jahr 1978 festgelegte und seitdem nicht mehr veränderte Gebühr muss endlich an die geänderten Bedingungen angepasst werden, fordert die Freie Apothekerschaft.

Apotheker haben einen Hochschulabschluß, viele haben promoviert, sind aber dennoch anscheinend zu blöd. Zu blöd, um eigenständig zu handeln.
Die Gängelung durch bürokratische Hürden seitens Krankenkassen und Regierung nimmt immer neue Ausmaße an. „Das ist nicht nur eine massive Abwertung unseres Berufsstandes“, kritisiert Dr. Helma Gröschel, Vorsitzende der Freien Apothekerschaft, „sondern kostet uns zudem auch noch viel Geld, manch einen treibt es in die Insolvenz.“ Eine aktuelle Umfrage der Freien Apothekerschaft hat ergeben, dass der genannte Mehraufwand meist noch überschritten wird. Durch die überhand nehmende Bürokratie steigt zudem die Wahrscheinlichkeit, fehlerhaft zu arbeiten und dadurch auf Null retaxiert zu werden, d.h. das Rezept wird von der Krankenkasse überhaupt nicht bezahlt. “So kann es nicht weitergehen“, sagt Gröschel. „Wir Apotheker werden seitens der Krankenkassen für die Fehler von Ärzten verantwortlich gemacht und finanziell dafür bestraft.
Selbstverständlich ist eine korrekte und präzise Bearbeitung des BTM-Rezeptes notwendig, eine adäquate Honorierung aber auch. Wir fordern, dass das Honorar für BTM-Rezepte verdoppelt wird.“ Dafür setzt sich die Freie Apothekerschaft ein – in der Öffentlichkeit und auch bei den entsprechenden Politikern. Nur wenn sich ApothekerInnen gegen die ungerechtfertigten Sparmaßnahmen wehren, haben viele Apotheken überhaupt die Chance, zu überleben.

Freie Apothekerschaft auf der expopharm Düsseldorf (30.9.-3.10.) Halle 4 Stand B-12

Neue Webseite:www.freie-apothekerschaft.de

 

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Dr, med. Helma Gröschel
Obere Hauptstrasse 1
76863 Herxheim



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