Handweben im Bayerischen Wald

Erschienen am 18.05.2009 um 16:57 Uhr

Altes Handwerk und moderne Produkte aus Leinen und Wolle

(Wegscheid). Noch um das Jahr 1870 war die Region um Wegscheid und Breitenberg noch fest in der Hand der Weber. Heute zählt die Handweberei Moser in Wegscheid zu einer der größten Handwebereien in Deutschland. Die Menschen im Wegscheider Land erlernten dieses Handwerk um sich in den Wintermonaten neben der Landwirtschaft noch ein Zubrot zu verdienen. Vertrieben wurde das fein gewebte Leinen, welches bei den hohen Herren dieser Zeit hoch im Kurs stand durch die Verleger. Sie belieferten aber auch die Webereien mit dem nötigen Garn um die Waren herstellen zu können. Wer aber meinte, man konnte mit diesem Handwerk. Aus Überlieferungen wurde berichtet, dass 2 Personen eine ganze Woche in 2 Schichten von 6 Uhr bis 22 Uhr weben mussten, um gemeinsam 5 - 6 Mark zu verdienen. Die Verleger waren diejenigen welche am meisten von den Waren verdienten. Die Handweberei Moser in Wegscheid ist eine Firma, welche dieses alte Handwerk mit moderner Firmenpolitik noch betreibt. Mit 14 Webstühlen zählt Sie auch zu einer der größten Handwebereien in ganz Deutschland. Das Motte des Betriebs ist das alte mit dem neuen zu verschmelzen. Aber nicht nur Kunden sind gerne gesehen. Es werden auch Führungen für Gruppen durchgeführt. Die Dauer der Führung beträgt ca. 1 Stunde. Bei dem Rundgang durch das Firmengelände können die Besucher den Weberin oder den Webern über die Schultern sehen. So mancher Besucher wird erstaunt sein, wenn erklärt wird wie oft das Weberschiffchen welches das Garn transportiert hin und her geschossen werden muss, um einen Meter Stoff zu weben. Hier fallen Zahlen von 2000 - 3000 Bewegungen. Wer einmal im Wegscheider Land Urlaub macht, sollte sich auch keinen Fall eine Besichtigung der Handweberei Moser entgehen lassen und in ein altes fast ausgestorbenes Handwerk zu bestaunen.

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